Colab Quarterly Das Magazin für die Stadt der Zukunft

Mode und Nachhaltigkeit – geht das überhaupt? Jedes Jahr werden 56 Millionen Tonnen Kleidung verkauft, in Europa hat sich die Verkaufsmenge seit 2000 fast verdoppelt. Und obwohl in Deutschland 70% aller Textilien gesammelt werden, wird nur 1% davon recycelt. Ein Großteil landet in Kenia oder der chilenischen Wüste als Müll und vergiftet dort die Böden. Wir stellen die Initiative CIRCULAR REPUBLIC im Munich Urban Colab vor, die mit innovativen Ansätzen wertvolle Ressourcen im Kreislauf hält und gemeinsam mit Start-ups und etablierten Unternehmen eine Infrastruktur und attraktive Geschäftsmodelle u.a. für das Recycling von Textilien aufbaut. Aber auch im Design gibt es vielversprechende Ideen: Nachtwäsche aus Überproduktion, Mäntel aus Pilz-Myzel und Fasern, die Feuchtgebiete renaturieren. Und wir haben mit der Konsumpsychologin Michaela Wänke darüber gesprochen, warum uns Verzicht besonders bei Mode so schwer fällt.

Bezahlbarer Wohnraum ist mehr als knapp, die Bevölkerung in Großstädten wächst rasant und komplizierte Regulierungen verschärfen die Situation. Gute Ideen für das Wohnen von morgen sind gefragt – danach haben wir in der neuen Ausgabe des Colab Quarterly gesucht. Manuel Götzendörfer von der UnternehmerTUM-Initiative BEFIVE glaubt, dass neue Technologien und mehr Kooperation zwischen den Akteuren einen Wohnungsturbo zünden können. Wir werden aber auch neue Wohnformen brauchen, die dem Individualismus der vergangenen Jahre etwas entgegensetzen: Gemeinschaft. Das macht im Exklusivinterview die Präsidentin der Bundesarchitektenkammer, Andrea Gebhard, sehr klar. Und die Unternehmerin Melanie Hammer erläutert im Magazin, warum von einer weiblichen Perspektive bei der Stadtplanung alle profitieren.

Eine gute Gesundheitsversorgung ist heute eine unserer drängendsten gesellschaftlichen Aufgaben. Gerade in der Stadt und für die Stadtgesellschaft stellt ein funktionierendes Gesundheitssystem eine Mammutaufgabe dar. Wir haben mit Beatrix Zurek, Gesundheitsreferentin der Landeshauptstadt München, über die Gesundheitsstrategie der Stadt gesprochen – und erfahren, weshalb Friedhöfe für die urbane Gesundheit wichtig sind. Unsere große Reportage zur „Digital Health & Care“ Konferenz im Munich Urban Colab zeigt, wie Start-ups und Pflege-Expert/innen erstmals gemeinsam in München an innovation Lösungen gearbeitet haben. Noch mehr spannende Geschichten – u.a. wie Stadtplanung und Architektur einen wesentlichen Einfluss auf die Gesundheit in der Stadt haben – gibt's im Magazin.

“Rethinking Creative City” – dieses Thema steht im Mittelpunkt dieser Ausgabe. Denn Kreativität und das Überwinden überkommener Denkmuster sind für die Wirtschaft und das Wachstum einer Stadt zentral. Warum der Austausch mit Kreativschaffenden – und auch das Kulturangebot – für den Standort München so wichtig sind, erzählt Clemens Baumgärtner im Interview. Wir stellen außerdem den MakerSpace vor, der ideale Voraussetzungen für die Entwicklung und Umsetzung guter Ideen bietet. Andrea Lissoni, künstlerischer Direktor im Haus der Kunst, hat uns verraten, weshalb er die Landeshauptstadt ganz anders wahrnimmt als so mancher Münchenskeptiker – und wie er das Haus der Kunst in Zukunft neu aufstellen will.

Die erste Ausgabe widmet sich einem zentralen urbanen Thema: Der Energieversorgung in der Stadt. Im Magazin erläutert Katrin Habenschaden, zweite Bürgermeisterin der Landeshauptstadt München, wie sie München energiesicher machen, aber auch die Klimatransformation vorantreiben will. Das Start-up Reverion stellt seine Ideen vor, die der Energieversorgung einen Schub verleihen soll und mehr Effizienz und Flexibilität für Biogas-Betreiber verspricht. Und wir haben mit dem Tech-Fonds UVC gesprochen, der dafür sorgt, dass Know-How zu den Themen Infrastruktur und Energie nicht verloren geht – indem aus Wissen schnell Firmen werden.